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Archivierte Veranstaltung
— Kann nicht mehr besucht werden —
Die Veranstaltung liegt in der Vergangenheit und kann nicht mehr besucht werden.
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  • Performativer Live-Audio-Walk mit Publikumsgespräch
  • Benno Ohnesorg
  • Straßenprotest
  • Staatsgewalt
  • Sa., 23.09.2023, 17:00
–> Im öffentlichen Raum
Berlin-Charlottenburg

Publikumsgespräch zu 'Der Kurras-Komplex'

In einem performativen Live-Audio-Walk an den Original-Schauplätzen des Mordes von Benno Ohnesorg tauchen die Zuschauer*innen ein in ein wichtiges Kapitel deutscher Geschichte und schärfen den Blick für die Gegenwart.

  • 1Ein Schlüsselmoment bundesdeutscher Nachkriegsgeschichte. Karl-Heinz-Kurras richtet Benno Ohnesorg per Kopfschuss am 2. Juni 1967 am Rande einer Demonstration hin.

Ein Dialog mit dem Regisseur Simon Köslich und den Historikerinnen Naomi Koch und Frederic Lenz (Historikerlabor) über die Hintergrunde der Recherche und deren Wert für die Analyse der Gegenwart. Wie ist das Projekt entstanden? Auf welche Hindernisse und Erkenntnisse ist das Team während der Vorbereitung gestossen? Wie können sich Geschichtsschreibung, Wissenschaft und Formen des gegenwärtigen Theaters miteinander verbinden?

Eintritt frei.

Treffpunkt: Shakespeareplatz, 10627 Berlin (U Deutsche Oper)
Eine Reservierung ist erforderlich unter: www.tatwerk-berlin.de

wann:
  • Sa., 23.09.2023, 17:00
wo: Im öffentlichen Raum, Shakespeareplatz, Berlin-Charlottenburg, 10627 Berlin

Über den Veranstaltungsort

TATWERK

Das TATWERK ist ein etablierter Veranstaltungs- und Spielort für zeitgenössische darstellende Künste und ein Labor zur Erforschung ästhetischer Potenziale. TATWERK sieht sich als Inkubator und Repräsentant neuer künstlerischer Ideen, Perspektiven und Praktiken. Seit 2022 präsentiert und begleitet das Tatwerk zusätzlich künstlerische Projekte im öffentlichen Raum und erkundet zusammen mit den Künstler:innen Wirkungsmöglichkeiten der eigenen Arbeit über den Kultur-Standort in Berlin-Neukölln (nahe Hermannplatz) hinaus.
Gefördert durch: Berliner Senatsverwaltung für Kultur und Europa im Rahmen der Produktionsortförderung.
https://www.tatwerk-berlin.de

Über das Stück

Der Kurras-Komplex

Während einer Demo am 2. Juni 1967 in West-Berlin tötete der Polizist Karl-Heinz Kurras den Studenten Benno Ohnesorg durch einen Kopfschuss. Der performative Live-Audio Walk „Der Kurras-Komplex“ geht den Spuren des Ereignisses, das an den Grundpfeilern der Bundesrepublik rüttelte, an den Original-Schauplätzen nach. Über Kopfhörer werden während des immersiven Rundgangs die Teilnehmer*innen in die damalige Atmosphäre politischer Instabilität versetzt. Nahe der Deutschen Oper Berlin sind Fragmente aus historischen Dokumenten zum Tod Ohnesorgs zu hören. Zwei Historiker*innen kommentieren die von Schauspieler*innen zum Leben erweckten Dialoge: Sie geben Anreize zum Nachdenken über die Ursachen von Protest, Radikalisierung und Staatsgewalt. Wir spüren einen Clash der Generationen, in einem Spannungsfeld zwischen alter und neuer Ordnung.

Über die Mitwirkenden

Historikerlabor und Simon Köslich

Das Historikerlabor besteht seit 2013 und ist ein interdisziplinärer Zusammenschluss von Geistes- und Sozialwissenschaftler*innen und Kunstschaffenden. Auf der Bühne werden anhand zeithistorischer Forschungsmethoden historische Inhalte und Akteur*innen - handelnde Menschen - erfahrbar gemacht. Die Recherche nach Quellen und Akteur*innen in ihren Lebens- und Arbeitsmillieus wird in den Projekten des Labors zu einer Montage aus Protokollen, Aktennotizen, Briefen, Erinnerungen und Kommentaren der Historiker*innen. Die Auseinandersetzung mit Geschichte geschieht vor den Augen des Publikums. Auch Projekte zur kulturellen Bildung, Vorträge und Filmvorführungen sind integraler Bestandteil des Historikerlabors.
www.historikerlabor.de
Simon Köslich ist Regisseur, Schauspieler und Sprecher. In "Girolamini - Der Fall der Bücher" brachte er seine Recherche über einen italienischen Kunstfälscher in der Lettrétage Berlin auf die Bühne. Mit der Choreografin Laura Witzleben produzierte er 2022 in gemeinsamer Regie das biografisch-choreografische Projekt "Zweisamkeiten" im Culterim Luftschutzbunker Charlottenburg. Zusammen mit dem Historikerlabor e.V., Mayako Kubo und Ilka Seifert realisierte er einen performativen Stadtspaziergang in Siemensstadt und die Konzertperformance „John Rabe – Endstation Siemensstadt“. 2019 initiierte Simon einen Sprechchor zum Todestag von Benno Ohnesorg. Dieses Projekt findet nun gemeinsam mit dem Historikerlabor seine Fortsetzung.
www.simonkoeslich.de